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Maria Laach. Das Corona-Virus, die Flutkatastrophe an der Ahr, das neue Kita-Gesetz sowie die Vorfälle aufgrund der unberechtigten Missbrauchsvorwürfe waren Schwerpunkte der diesjährigen Gesellschafterversammlung der Katholische KiTa gGmbH Koblenz. Vertreterinnen und Vertreter aus den Kirchengemeinden, Aufsichtsrat, Geschäftsführung und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 160 Kitas trafen sich dazu in Maria Laach.
Als Vertreter des Bistums Trier und in Funktion als Hauptgesellschafter bedankte sich Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg bei allen Engagierten, die im Zusammenhang der Corona-Pandemie und auch jüngst aufgrund der Flutereignisse viel Flexibilität und Kompetenz bewiesen hatten. „Wie wichtig Kitas sind, haben beide Phänomene gezeigt“, sagte von Plettenberg. Er betonte, dass sich die Katholische KiTa gGmbH Koblenz schnell auf die Herausforderungen eingestellt habe, „um kind- und familiengerechte Lösungen zu finden“. So wurden nur wenige Tage nach dem Unwetter im Ahrtal Notbetreuungen in den zwei nicht-betroffenen Einrichtungen in Adenau und Gimmingen eingerichtet und zusätzlich in der Kita St. Peter in Sinzig, die nicht zur Gesamteinrichtung Ahr-Eifel gehört.
In dieser Situation waren die Geschäftsführung, Mitarbeitende und Eltern mit unterschiedlichen Fragen konfrontiert. „Wir standen in der Herausforderung, Eltern in der Situation zu unterstützen und unseren betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine existentielle Sicherheit zu geben, aber auch die Freiheit, sich um ihre eigenen Familien zu kümmern“, erklärte Geschäftsführerin Sabine Theisen. Von den zwölf Kitas in der Gesamteinrichtung Ahr-Eifel sind fünf Gebäude stark zerstört. „Doch für diese wurden Übergangslösungen gefunden“, betonte sie. Die Kitas sind nun ausgelagert in ein Gemeindehaus, eine Grundschule, in das Kloster Calvarienberg oder in Container bzw. Modulbaulösungen. Die anderen sieben Kitas konnten alle in ihren Räumen den Betrieb wieder aufnehmen. Sabine Theisen bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den involvierten Stellen und für die große Solidarität. „So konnten wir die provisorischen Kitas gut mit den zahlreichen Sachspenden ausstatten“. Die Kinder könnten nun also wieder von ihren vertrauten Personen betreut werden. „Viele verarbeiten das Erlebte im Spiel ganz gut. Es gibt viel Gesprächsbedarf und einigehaben auch Angst, wenn es anfängt zu regnen, berichten uns Erzieherinnen und Erzieher“, so Theisen.
Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 mussten die Einrichtungen komplett schließen, und nur noch ein Notbetrieb wurde aufrechterhalten. Darauf folgten vielfältige Arten der schrittweisen Öffnung, die viel Flexibilität von allen Beteiligten forderte. „Große Herausforderungen stellten die sich sehr kurzfristigen ändernden Vorschriften zu Öffnungszeiten, Gruppengrößen und Quarantäneregeln dar“, berichtete Geschäftsführer Willi Kaspari. Durch die Pandemie habe die Gesellschaft erkannt, wie wichtig der Kita-Bereich für die Betreuung und Erziehung ist.
Eine weitere Herausforderung war die Umsetzung des neuen Kita-Gesetzes, das unter anderem eine durchgehende Sieben-Stunden-Betreuung, Beitragsfreiheit für alle Zweijährigen, zusätzliche Stunden für Praxisanleitung und ein Sozialraumbudget beinhaltet. Im vergangenen Jahr boten die 160 Kitas der Katholischen KiTa gGmbH Koblenz 13.680 Plätze, davon waren 6014 Ganztagsplätze.
Des Weiteren berichtete die Geschäftsführung über die Bedrohungslage aufgrund der unberechtigten Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs im vergangenen Herbst, die besonders durch die sozialen Medien verstärkt wurde.
Mechthild Schabo, Direktorin des Bereichs Pastoral und Gesellschaft im Bistum Trier und Vorsitzende des Aufsichtsrates, sprach ihren großen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie an die Geschäftsführung der Katholische Kita gGmbH Koblenz wie auch an die Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinden aus. „Bedrohungslage, Corona und Flut – sie haben einen klaren Kopf behalten und den Informationsfluss gewährleistet. Ihre Souveränität und ihr Weitblick beeindrucken mich wirklich sehr“, sagte sie.
(jf)
Pressemitteilung der Bischöflichen Pressestelle Trier