Damit Sie unsere Internetseite optimal nutzen können, setzen wir nur technisch notwendige Cookies. Zur Reichweitenmessung der Seiten nutzen wir eine anonymisierte Statistik, die keine personenbezogenen Rückschlüsse auf Sie zulässt. Näheres finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

30 Schülerinnen und Schüler bauen Außengelände für die Katholische Kita Blandine-Merten-Haus

„Uns fehlen die Worte“ – In vier Tagen von der Wiese zum Spielplatz

Grafschaft / Bad Neuenahr-Ahrweiler. Aufgeregte Stimmung in der Kita Blandine-Merten-Haus, einer Einrichtung der Katholische Kita gGmbH Koblenz. Das neue Außengelände wird eingeweiht.
Die Vorfreude ist bei den Kindern und dem Kita-Team groß, besonders, weil sie erst vor kurzem erfahren haben, dass sie endlich ein Außengelände bekommen. Die Umstände machen sprachlos – vor Hoffnung, Solidarität und Dankbarkeit.

Aber nun der Reihe nach:
Das Gebäude der Kita Blandine-Merten-Haus wurde bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 komplett zerstört. Seitdem kamen die Kinder und das Team in anderen Einrichtungen unter oder bezogen im Herbst 2021 ein großes Zelt. Nun haben Sie aber, in einer Containerlösung auf der Grafschaft, vorerst ihr Zuhause gefunden. Seit März sind die rund 100 Kinder der Kita dort untergebracht. Das bestellte Mobiliar trifft Stück für Stück ein und Stefan Ibs, der Standorteiter der Einrichtung kann allmählich sagen, dass sich alle in der neuen Kita eingelebt haben. Nach den aufwühlenden und anstrengenden Monaten endlich ankommen – wenn da nicht das fehlende Außengelände wäre. Um draußen spielen zu können, müssen die Kinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern rund 20 Minuten Fußweg bis zum nächsten Spielplatz unternehmen.

Keine dauerhafte Lösung, weswegen sich Tobias und Theresa Pfanner, Mitglieder des Elternausschusses an die Aktion Deutschland Hilft wandten. Die wiederum stellten den Kontakt zum Verein „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“ her. Mit der Notfallpädagogik ist der Verein in der Regel in Krisengebieten im Ausland unterwegs, doch nach der Flutkatastrophe auch häufig im Ahrtal anzutreffen. Plötzlich ging alles ganz schnell. Bei einem Projekt, welches schon geplant war, aber nun kurzfristig nicht realisiert werden konnte, dachten die Verantwortlichen direkt an die Kita Blandine-Merten-Haus. Binnen kürzester Zeit musste das OK der Stadt eingeholt werden, ein Orga-Team wurde gebildet und die Vorfreude wuchs. Das Besondere: Das neue Außengelände sollte innerhalb weniger Tagen entstehen und zwar im Rahmen einer Projektwoche durch Jugendliche.

Nur wenige Tage später war es soweit und rund 30 Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule Silberwald aus dem Raum Stuttgart reisten an. Innerhalb von vier Tagen bauten sie, unter fachlicher Anleitung eine vielseitigen Spielbereich. Vom Kletterparcours, einer kleinen Burg mit Rutsche, bis hin zu einem Sandkasten, einer Schaukel und Fußballtoren wurde an alles gedacht. Unterstützt wurden sie dabei von KuKuK, einem Unternehmen, welches einzigartige Außenräume gestaltet.
Die Jugendlichen verbrachten mehrere Tage im Ahrtal und waren sichtlich stolz, als der von ihnen gestaltete Außenbereich, nach erfolgreicher TÜV-Abnahme, eröffnet wurde.
Zahlreiche Gäste waren der spontanen Einladung gefolgt und freuten sich sehr, über das gelungene Projekt, welches ein tolles Beispiel für Solidarität und Hilfsbereitschaft darstellte. Grußworte sprachen unter anderem Vertreter der Gemeinde Grafschaft und der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, denn die Kita Blandine-Merten-Haus fühlt sich, so Standortleiter Ibs beiden Gemeinden zugehörig. Ebenso freute sich Ramona Kasper, Gesamtleitung der Gesamteinrichtung Ahr-Eifel, als Trägervertreterin, über das neu errichte Außengelände und die Unterstützung durch die Jugendlichen. Pastor Stenz weihte die Anlage ein und erteilte den Segen, damit das neue Gelände nur von Spiel und Spaß geprägt ist.

Nun war für die Kinder der lang ersehnte Moment gekommen. Mit roten Luftballons in den Händen fieberten Sie dem Countdown hin. Standortleiter Stefan Ibs zählte „Auf die Plätze, fertig los!“ und die Kinder ließen die Luftballons gen Himmel steigen und stürmten auf die Spielgeräte. Die einen Kinder zog es in den Sandkasten, die anderen aufs Klettergerüst und eine nächste Gruppe spielte Fußball – ein fröhlicher und ausgelassener Moment voller Leichtigkeit, der Hoffnung im Ahrtal verbreitet.